Weil wir den Unterschied machen können!

Es war das Jahr 1998. Ich sehe noch heute diese Runde voller beeindruckender Menschen im Late-Night-Talk bei Johannes B. Kerner sitzen. Neben Menschenrechtlern, die sich u.a. gegen die Frauenbeschneidung in Indien einsetzten, saßen Menschen wie Karlheinz Böhm, dem Gründer der Hilfsorganisation Menschen für Menschen. Karlheinz Böhm spricht damals über sein Engagement in Äthiopien, wo bereits 50 Mark die Schulbildung eines Kindes sicherstellt und damit die Grundlage dafür geschaffen werden kann, sich aus den Fängen der Armut befreien zu können. Im Alter von 15 Jahren werde ich zum ersten Mal mit dem Privileg Schulbildung konfrontiert, kann es mir aber zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht ausmalen, was diese Prägung in meinem Leben noch mit mir machen würde.

Im weiteren Verlauf meines Lebens spüre ich immer wieder das Gefühl in mir, einen Beitrag für afrikanische Kinder leisten zu wollen. Viele Jahre begleitet mich die Vorstellung, ein Waisenhaus erbauen zu lassen, doch ich gehe diesem Gefühl nicht weiter nach. Im Herbst 2018 dann der Moment, in dem mir bewusst wird, wo ich meinen Beitrag leisten möchte. Ich sehe eine Dokumentation über ein Schulprojekt in Uganda. Der wunderbare Reiner Meutsch unterstützt mit seiner Stiftung FLY & HELP den Bau neuer Schulgebäude. Während ich die Dokumentation auf mich wirken lasse, fließen mir plötzlich nur noch Tränen über das Gesicht und ich spüre in diesem Moment, dass ich genau dort auch unterstützen möchte.

Bereits im Februar 2019 bin ich schon zum ersten Mal in Afrika vor Ort und verschaffe mir in Nigeria einen Eindruck von den Bildungsumständen des Kontinents. Sie sind für mein Empfinden inakzeptabel. Die Kinder, die den Luxus eines Schulbesuchs bereits heute genießen können, müssen sich mit ca. 50 Kindern mickrige Schulräume und einen Lehrer teilen. Aber noch viel erschreckender ist die Hohe Anzahl an Kindern, die sich während der „klassischen“ Schulzeit auf den Straßen rumtreiben und gar keine Schulbindung erfahren werden. Es ist ein deutlich größerer Anteil derer im Verhältnis zu denen, die zur Schule gehen dürfen.

Beim Schlendern durch die Straßen lerne ich u.a. noch die kleine 8-jährige Nifemi kennen. Ein Bekannter aus der Nachbarschaft erzählt mir ein wenig später, dass die Kleine nicht zur Schule gehen kann, weil ihr Eltern die 50€ für die Schule im Monat nicht aufbringen können.

Dieses, und viele weitere Erlebnisse während meiner Zeit in Nigeria, haben mich zunehmend darin bestätigt, dass wir in unserer westlichen Welt solch große Privilegien besitzen, derer auch ich mich immer wieder erinnern darf. Weil mich diese Erlebnisse so sehr berührt haben, nutze ich nun mein Sprachrohr um so viele Menschen wie möglich dafür zu begeistern, die Umsetzung eines ersten Schulprojekts Realität werden zu lassen. Durch das „Projekt Glücksbringer“ und den Bau der ersten Schule werden alleine im ersten Jahr rund 150 Kinder endlich Lesen und Schreiben lernen können. Dadurch werden zukünftig jedes Jahr 150 Kinder daran arbeiten können, selbstbestimmt zu leben und ihr volles Potential entfalten zu können.

Und genau das ist mein großer Antrieb: schon bald in die leuchtenden Augen heute noch perspektivloser kleiner Wesen schauen zu können und einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass auch sie ihr Leben schon bald so gestalten können, wie sie es sich bis zum heutigen Tage nur erträumen konnten.

Und genau deshalb gibt es das Projekt Glücksbringer.

Schön, dass du da bist.

Dein Sebastian

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